RE: Objekte nachbearbeiten zur optischen Aufwertung - 2

@Hardy-Parts

Vielen Dank! Damit kann ich gleich loslegen sobal ich wieder zu Hause bin. Vielleicht sehe ich mir auch mal noch die anderen Möglichkeiten mit dem Tool an. Aber im Moment bin ich noch an dieser Oberflächen-Sache dran. Und wie immer bin ich dabei ziemlich erfolglos... Habe ich doch 10 Visitenkarten gedruck für die Versuche heute. 8 haben es nicht überlebt. Die letzten zwei nur deshalb weil ich keine Versuche mit ihnen machte. Hier ist es passend meinen Chef zu zitieren:
"Ich will nicht wissen was nicht geht. Ich will nur wissen was geht!!!" Hier fehlt nun noch der rote Kopf und die wild gestikulierenden Hände. Aber die kann man sich jetzt auch einfach dazu denken.
Hier als Vorgeschmack den "Versuchsaufbau" für den Lösemittelansatz. Zu schade ist er nichts wert...


Gruss
sio

Zitat von sio im Beitrag #23

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@strax
Hast du ABS auf dem Weistek gedruckt? Ohne Heizbett?

Ich benutze Cinem 4D für die Modellierung. Zum Drucken ebenfalls Doraware 1.0.
Habe noch neue Schriften ausprobiert, bzw. wollte ich. Aber Doraware ist nun schon seit Stunden am slicen. Schriften haben etwas länger als einfache Formen, ok. Aber so was ist schon recht mühsam... Keine Ahnung was da verrechnet wird.

Gruss
sio

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Zitat von Hardy-Parts im Beitrag #10

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Zitat von strax im Beitrag #8

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Zitat von Hardy-Parts im Beitrag #7

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Zitat von strax im Beitrag #5

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Wuste nicht das man hier im Forum die Bilder nicht hochladen kann, Schade eigentlich, da die Bilder so nicht bleibend sind.

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Bilder gehen schon, aber nur in der Größe 1024x768 wegen der immer größer werdenden Datenmengen, so bleibt mir noch etwas Zeit bis zum bezahlten Forum

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Dann werde ich die Bilder nochmal beschneiden, aber direkt hochladen geht trotzdem nicht oder bin ich gerade zu blöde rauszufinden wie das geht?
Grübel ....

Normalerweise nehme ich XNVIEW, markiere alle Bilder und ändere die Größe aus 800*x und 60% bis 75% JPG-Qualität, dann bleibt das bei etwa 30kB bis 50kB je Bild.
Und das sind ja dann Peanuts.

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Du gehst rechts auf Datei anhängen (am PC! oder Desktop Einstellung über Mobil, die Mobile Ansicht ist blöd),
dort wählst Du die Dateien auf Deinem Laufwerk aus und klickst auf hochladen (mehr als eine Datei einfach Selektieren und bestätigen, das geht auch".
Anschließend werden die Dateien in einer Liste angezeigt, zum einfügen einfach an die Stelle gehen wo das Bild erscheinen soll und auf Einfügen oder den Namen der Datei klicken.
Solltest Du Cookies deaktiviert haben, kann es sein das die Funktion nicht geht, da die die Dateien erst mal bis zum Speichern des Beitrages gemerkt werden müssen.
Externe Bilder, kann man mit der Funktion [ img ] und [ /img ] (ohne die Leerzeichen) einfügen, das ist in der Zusatz leiste oberhalb des Editorfensters das Bild mit dem grünen +
Hier findest Du auch andere Hilfestellungen und welche Dateiformate unterstützt werden: Hilfe
Das Format was Du wählst sind wirklich Peanuts, aber si sind sie auch schneller geladen

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Hier nur kurz ein paar Bilder was aus den Versuchen mit dem Lösemittelansatz geworden ist.
Wegem dem neuen Versuchsaufbau habe ich auch zwei Lösemittel wiederholt. Weitere sind dazu gekommen. Teilweise welche der ganz hässlichen Sorte, aber bei mir im Labor in "rauhen Mengen" vorhanden.

Aceton Siedepunkt [Sp.] 56°C, Dampfdruck/20° [Vp.] 246hPa
Ethanol Sp. 78°C, Vp. 58hPa
Isopropanol Sp. 82°C, Vp. 43hPa
Trichlorethylen (HCW Wiederholung) Sp. 114°C, Vp. 25hPa
Dimethylformamid (DMF) Sp. 153°C, Vp. 4hPa
Methylpyrolidon (NMP) Sp. 203°C, Vp. 0.3hPa

Vielleicht erkläre ich kurz die Zusatzangaben.
Siedepunkt kennt jeder. Bei dieser Temperatur geht die Flüssigkeit in den gasigen Zustand über. Der Dampfdruck zeigt wie sehr die Flüssigkeit bei 20°C schon in den gasigen Zustand geht, also Dämpfe bildet. Je höher dieser Wert, um so mehr Dämpfe entstehen. Je höher die Temperatur um so höher der Dampfdruck, um so mehr Dämpfe. Der Siedepunkt ist dort, wo der Dampfdruck grösser ist als der Luftdruck, der darüber liegt. Darum haben normalerweise tiefe Dampfdrücke hohe Siedepunkte.

Für die Versuche wäre ein Lösemittel sinnvoll, das einen hohen Dampfdruck hat. Manche der hier verwendeten Lösemittel haben aber eine tiefen, bis sehr tiefen Dampfdruck. Meine Überlegung war dass deren Dampfphase deutlich über Raumtemperatur liegt, womit das PLA ebenfalls schon angeweicht und aufnahmefähiger für das Lösemittel ist. Damit lag ich goldrichtig. Wie sehr sieht man hier:

Deformiert und ins Aceton gefallen, vom DMF entfärbt, vom NMP zerstört (dabei sah es zu Beginn ganz gut aus). Das letzte ist ein effektloser Alkoholversuch, der anschliessend im Ofen bei 170°C landete. Hübsche Blasen, das Teil hat mir fast leid getan...
Weitere zwei Proben sahen noch schlimmer aus, mussten aber direkt entsorgt werden wegen dem direkten Kontakt mit den Lösemitteln (HCW). Und ein thermischer Versuch fehlt wegen Zeitmangel das Foto davon zu machen. War es eh nicht wert. Nachdem ich es in der Presse bei 150°C hatte war nicht mehr viel davon übrig. Hätte den Schliessdruck zuerst überprüfen sollen. Das könnte ich vielleicht noch optimieren. Allerdings nicht wenn der Schriftzug auf dem PLA liegt. Dort wird er einfach zerquetscht und unlesbar...

Tja, zehn Proben, sieben davon tot. Die achte kontaminiert und nur noch als Nervengift brauchbar. Mit zweien hatte ich zu viel Erbarmen... und zu wenig Zeit die auch heute noch zu testen.
Das darf man direkt und unumwunden als "missglückt" bezeichen.

Also totaler Fehlschlag. Hätte ich mich vorher mit dem chemischen Eigenschaften des PLA auseinandergesetzt hätte ich zum Beispiel die Alkohole gleich weglassen können. Was aber fehlt ist nach wie vor Di- oder Trichlormethan. Muss mich mit Widerwillen doch mal umhören ob ein anderes Labor das Zeug bunkert...
Bis auf die chlorierten Kohelnwasserstoffe ist das Thema Lösemittel für mich erledigt. Kann ja sein dass sich hier noch einiges optimieren lässt. Aber die Erfolgsaussichten sind mir zu gering.

Gruss
sio

Hallo Sio,
habe hier was zum Thema Dampfglätten, das könnte Dir eventuell weiterhelfen...

http://fpv-community.de/showthread.php?6...gl%E4tten/page2

...und hier eine Liste welches explosive Gift für welchen Kunststoff:

PLA: Tetrahydrofuran https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrahydrofuran
PETG: Methylethylketon (MEK) (Tangit Reiniger) https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...non&redirect=no
ABS: Aceton https://de.wikipedia.org/wiki/Aceton

Gruß
Arnd

@Schrauber68

Is ja cool. THF ist in greifbarer Nähe. Das versuche ich morgen auf jeden Fall.
Sp. 66°C, Vp. 173hPa - sieht doch gut aus...

Und danke auch für den Link. Der Typ da hat einen Dickdarm in ABS gedruckt. Ist ja niedlich...

@Hardy-Parts
Wie es scheint ist das Thema Lösemittel noch nicht ganz abgeschlossen....

Gruss
sio

Wer hätte schon gedacht dass ein Ether als Kandidat in Frage kommt. Meine das Tetrahydrofuran (THF). Das Methy-ethyketon (MEK) ja schon eher, ist es doch eng mit dem Aceton verwandt....

Aber die bisherigen Resultate sind dennoch unbefriedigend.
Habe den oben beschriebenen Versuchsaufbau mit der Probe drin. Habe die Temperatur so eingestellt, dass die Dampfphase des THF die Probenhöhe übersteigt. Das war bei 55°C der Fall.
Habe es in diesem Zustand eine Stunde verweilen lassen.


Vorher / Nachher / Nachher ganz

Wie man sieht ist in der Zeit kaum etwas passiert ausser dass sich Stränge der Aussenschicht abgelöst haben. Und die Karte hat sich wieder verformt.
Ok, die Deformation kommt wahrscheinlich von der Auflagefläche. Werde zukünftig die Proben aufhängen. Aber dass sich nach einer Stunde an der Oberfläche sonst nicht getan hat ist ... traurig.

Habe in Folge noch den Kontaktversuch gemacht. Einfach das THF auf ein Baumwolltuch und damit die Karte eingerieben. Sogar mit einem gewissen Erfolg. Allerdings war es doch recht mühsam so weit zu kommen. Habe für die kleine Fläche sicher 5min geschrubbt. Und perfekt war es dann noch nicht.


Aber es scheint wirklich ein geeignetes Lösemittel zu sein. Noch ein wenig Optimierung vielleicht. Dann klappts - vielleicht...
Die Probenform scheint auch etwas heikel zu sein. Wegen der geringen Dicke neigt es schnell mal zu Verformungen. Versuche nochmal das "Mascot" zu glätten. Wär schon cool wenn wenigstens richtige Teile damit aufgewertet werden könnten.

Das witzige ist, mit dem MEK funktioniert es mit direktem Kontakt mindestens eben so gut. Werde das auch mal noch im Dampfbad probieren. Aber erstmal brauche ich neue Proben.
Ich melde mich wieder sobald ich Neuigkeiten habe.

Gruss
sio

Also eigentlich wollte ich noch zuwarten mit diesem Beitrag bis ich bessere Resultate habe. Da aber mein Drucker gerade produktiv im Einsatz ist wird das noch eine Weile dauern.
Darum also vorweg:

Ich habe also neue Vistenkarten gedruck und ins Dampfbad von THF und MEK gehängt. Variiert habe ich dabei sowohl die Temperatur als auch die Expositionsdauer.
Ich habe noch ein Mascot und ein Referenzwürfel mit in das Dampfbad gelegt. Es sollte zeigen ob sich meine Visitenkarten prizipiell nicht eigen für eine Glättung per Lösemittel.
Das sah dann mit THF so aus, im Extremfall:


Die zwei Bilder oben zeigen die Ausgangssituation, unten dann nach zwei Stunden bei Rückflusstemperatur (Siedetemperatur).
Es ist kein Effekt bezüglich der Oberflächenstruktur zu beobachten. Dafür hat die Farbe arg gelitten. Und natürlich die Form.
Im MEK sah die Karte ganz ähnlich aus danach.

Das ist das Mascot nach der obigen Zeit:

Sieht übel aus, nicht? Ok, war schon miese Qualität bevor ich es im Lösemittel hatte. Aber die Oberflächenstruktur blieb erhalten während die Form zerstört wurde. Scheint auch keine geeignete Form für diese Art der "Veredelung" zu sein. Oder dieser Lösemittelansatz ist nur Schrott.
Vom Referenzwürfel habe ich aus unerklärlichen Gründen keine Bilder gemacht. Sah dem Mascot aber ähnlich. Die oberste Schicht hatte sich abgelöst. Aber die Oberflächenstruktur blieb mehr oder weniger unverändert erhalten.

Hier noch was mit dem Mascot passiert nach einer Stunde im MEK Dampf bei Rückflusstemperatur, vorher und nachher:

Man erkennt immerhin eine Glättung der Oberfläche. Wenn auch stellenweise etwas zu stark. Trotzdem. Ich hatte ja eh vor mal noch ein massiveres Teil auszuprobieren. Da dürfte der Effekt dann angemessen erscheinen. Aber wie gesagt ist mein Druckker zur Zeit ausgelastet, keine Kapazitäten für Versuche.

Also diese Karten muss ich wohl oder übel so akzeptieren wie sie sind. Ohne sie zu deformieren oder zu entfärben ist dieser Lösemittelansatz nicht anwendbar.

Was ebenfalls noch ausstehend ist, ist der Versuch mit Sprühlack. Und wenn ich schon dabei bin wäre es auch mal ein Versuch wert die Teile zu bepinseln, mit Farbe, meine ich. Was meint ihr welche Farben dazu taugen? Akryl, Öl? Kenn mich damit so gar nicht aus...

Also bis irgendwann... Ratschläge nehme ich natürlich jederzeit an.