Hardware » Lüfterumbau

Hallo zusammen,
nachdem auch mein Extruderlüfter unerträglich laut geworden ist, habe ich die Abdeckung abgenommen.
Der Übeltäter war ein 12V 40x40 Lüfter, jetzt sitzt ein gebrauchter 45x45 Grafikkartenlüfter auf den Kühlkörper - ist deutlich leiser und bringt auch noch mehr Luft.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch das Problem der Filamentkühlung in Angriff genommen. Die originale Luftführung geht sowohl senkrecht nach unten um sinnloserweise den Drucktisch zu kühlen, als auch nach oben um durch die Haube zum Schrittmotor geleitet zu werden.

Extruderumbau_Gesamtansicht.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Extruderumbau_Luftleitblech_Detail.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Extruderumbau_Luftleitblech_Schraube.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Versuchsweise habe ich den oberen Luftauslass zugeklebt, den Motor mit einem separaten Lüfter versehen und den unteren Luftstrom durch einen angeschraubten Blechwinkel Richtung Düse umgeleitet - sieht zwar nicht toll aus, aber funktioniert

An den folgenden Bildern kann man die Auswirkung auf das Druckergebnis deutlich erkennen.
Zuerst mit Originallüfter, ein Ausdruck eines Zahnrads mit starkem Überhang. Gut zu erkennen sind hier die sich aufstellenden Spitzen der Zähne . Betroffen sind nur die Zähne gegenüber vom Lüfter:

Testdruck_Spitzen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hier die verformten Oberflächen der Zähne :

Testdruck_Oberfläche.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Und so sieht das Teil mit umgebautem Lüfter aus...

Testdruck_nach_Umbau.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ob der Motorlüfter wirklich sein muss werde ich noch prüfen, so passt die Haube nicht mehr drauf.
Eine weitere Verbesserung bringt sicher ein zusätzlicher Lüfter der von rechts kommt.

Viele Grüße
Arnd

Wenn man sich mal die diversen Direktextruder anschaut, dann ist das Fazit dass:
- der Hotendlüfter nur das Hotend kühlt, und sonst nichts
- die meisten komplett offen sind, ohne Gehäuse, damit entfällt auch eine separate Kühlung des Schrittmotors
- ein bis zwei Extralüfter das Filament kühlen, meistens mit einer mehr oder minder komplizierten Luftführung nach unten

Die Filamentlüfter werden aber immer extra geregelt, bei den ersten paar Lagen lässt man sie normalerweise aus, damit das Objekt gut an der Druckplatte haftet,
später werden sie bei Bedarf geregelt, z.B. wird bei Brücken die Drehzahl erst gesteigert, damit das Filament direkt abkühlt, und man lange Brücken ohne Durchhänge ziehen kann, dann wird wieder reduziert, damit die Lagen darüber gut haften.
Das kann man im Slicer alles einstellen.
Geht nur beim WT150 leider nicht, da er keinen Anschluss für Extralüfter hat.
Die Haube beim WT150 ist eigentlich nur Berührungsschutz und damit's schöner aussieht.

Wow, sieht effektvoll aus. Habe solche Effekte auch schon bemerkt. Werde mir mal Gedanken zum Design einer neuen Abdeckhaube machen, eine ideale Aufgabe für einen 3D Drucker. Mit zwei Lüftern. Vielleicht hilft das gegen das wrapen. Und wenn ich schon dabei bin kann ich auch gleich eine Beleuchtung einbauen. Bin Neuling und sehe noch gerne zu wie der Drucker die Ojekte Aufbaut..
Meint ihr die Stromversorgung vom originalen Lüfter verträgt noch einen Zweiten und eine LED? Bei Bedarf könnte man auch Lüfter mit geringerem Bedarf einsetzen... Na ja, schlimmstenfalls würde ich sogar eine externe Stromquelle einsetzen.
Das Ganze wird eh nicht von heute auf morgen entstehen. Habe noch ettliche andere Teile, die auf den Druck warten.

Gruss
sio

Wow, is' ja cool mit der Beleuchtung... sowas will ich auch...

Habe das wraping in meinem Fall mit der Ausrichtung des Objektes unter Kontrolle. Die einseitige Kühlung scheint eine echte Schwachstelle zu sein.

Gruss
sio

Edit:
Es heisst also wirklich "warping". Mir kam dazu echt nur StarTrek in den Sinn...

@Reiner St.
an der Haftung am Plexiglas liegt es nicht, die ist super - große Teile bekomme ich fast nicht ab. Das Skirt und somit auch die unterste Ebene hat eine Dicke von 0,1-0,15 mm.
Die Zahnspitzen gehen nach oben und werden beim nächsten Durchgang von der Düse wieder runtergebügelt, um sich dann wieder hochzubiegen. Es handelt sich um kein normales Kegelrad, am großen Durchmesser ist eine Wölbung, darum steht es auf dem kleinen Durchmesser. Es handelt sich um dieses Teil: http://www.thingiverse.com/thing:243278
Das hier ist ein Einzelteil davon: [[File:HeartGears5-6_3.zip]]

Übrigens habe ich keine Probleme mit zwei Lüften am Lüfterausgang, bin mir sicher eine LED-Beleuchtung geht auch noch.

Gruß
Arnd

Hallo Reiner,
erstmal Danke für Deine Bemühungen.
Bei den untersten ca. 15 Lagen war bei mir auch noch nichts zu sehen, erst dann wöbten sich die Spitzen hoch.
Ich denke der senkrecht nach unten gerichtete Luftstrom prallt auf die Plexiglasplatte und verteilt sich nach allen Seiten. Solange das gedruckte Teil niedrig genug ist reicht die umgeleitete Luft zur Kühlung, erst wenn es höher kommt fehlt rechts die Kühlung.

Gruß
Arnd

Das hängt mit ziemlicher Sicherheit vom Filament ab.
Ich habe PLA Marken, die sind eher wachsartig, und zeigen dieses Verhalten nicht bis kaum. Andere sind sehr flüssig, eher wie Honig, und zeigen genau dieses Verhalten.
Dafür hat das wachartige PLA andere Probleme, es haftet generell nicht so gut, und es mag keine schnellen Richtungsänderungen von mehr als 90°, dann zieht es nämlich Nasen.

Hallo Reiner,
das sieht deutlich besser aus wie bei meinem mit Standardkühlung.

Ich habe das 15,90€ PLA Filament bei 220°C verwendet.
Die Geschwindigkeit war auf 60/80 eingestellt, Schichtdicke 0,18 und 0,2mm.

Gruß Arnd

Ist das das PLA von Herz GmbH, das die auf ebay verkaufen?
Habe ich auch. Du solltest das aber nur am Anfang mit 220°C drucken, die höheren Schichten besser mit 210°C.

Ja genau, von Herz GmbH habe ich Rot, Schwarz, weiß und Grau. Bis auf das Weiße funktionieren alle prima.
Die Temperatur zu ändern während dem Druck habe ich noch nicht ausprobiert, das könnte aber schon was bringen - ich werde das heute mal testen. Bin sowieso noch am Oozebane dran da kann ich auch gleich noch an der Temperatur drehen.

Gruß Arnd

Grau druckt sich sehr gut, gibt feine Oberflächen. Schwarz ist etwas schwieriger, neigt zu Nasenbildung. Weiß ist problematisch, es ist deutlich pastöser als die anderen Farben.
Das ist aber normal, kommt durch den höheren Pigmentanteil bei Schwarz und Weiß. Das haben andere Marken auch.

ABS wird furchtbar warpen ohne Heizbett. Kleine Objekte gehen, alles größer als 1 Euro wird Banane.

Die Probleme, die Schrauber68 im Eingangspost schilderte, hatte ich auch bei kleinen oder sehr kleinen Objekten. Neben Änderungen an Luftströmen und Einstellungen von Drucktemperatur und -geschwindigkeit sind in Skeinforge die Parameter unter der Registerkarte "Cool", besonders "Maximum Cool" und "Minimum Layer Time" (wahrscheinlich noch weitere) hilfreiche und wichtige Einstellungen, die in den Werkseinstellungen des Weistek weitab vom Empfohlenen gewählt sind.
Zu "Minimum Layer Time" heißt es: "...this is an important setting." Weistek: 5 sec, empfohlen: 60 sec.
Damit herumspielen, wird also sicher Verbesserungen bringen.
Zudem kann man in Doraware (wahrscheinlich auch in Replikator) mehrere kleine Teile nacheinander öffnen, auf das Druckbett setzen und ausdrucken. Das bringt dann auch, zumindest bei gleich hohen Teilen, die erforderlichen "Layer Times" für den exakten Druck, ohne dass die Geschwindigkeit zu sehr heruntergedrosselt werden muss ...